Mariazeller Fu�wallfahrt 2014

 

Sollenau - Mariazell

Tagesnotizen in Versen, 11. bis 14. August

 

Am 11. August ist es wieder soweit,

einunddrei�ig Pilger sind startbereit.

Pfr. Juraj gibt uns in der Kirche den Wallfahrtssegen,

er soll uns besch�tzen auf allen Pfaden und Wegen.

Schon bei der Besprechung am Vorabend werden wir von ihm �ber das Wallfahrts-Thema >Heilig im Werden< informiert,

das er mit Hilfe von Bildern sehr anschaulich interpretiert.

Verschiedene Bewusstseinsebenen werden vorgestellt,

Genannt >Spirale des Geistes<, einem Gottesbildmodell dieser Welt.

In Anlehnung an Software-Versionen, stets verbessert, perfektioniert,

werden nach diesem� Modell 9 Bewusstseinsstufen >Gott 1.0 bis Gott 9.0< kontrastiert.

Die Ebenen wechseln sich nach oben ab, entwickeln sich sehr,

pendeln zwischen dem Einzelnen und der Gruppe, zwischen ICH und WIR hin und her.

Diese Stufen sind Entwicklungsstationen des Menschen, auch abh�ngig vom Gl�ck,

viele erklimmen h�here, manche fallen auf tiefere Ebenen wieder zur�ck.

Im Laufe der Fu�wallfahrt wird auf jede Stufe ein Augenmerk gelegt,

sie entspricht der Denkweise einer Zeitspanne, die sich nach oben bewegt.

Drum k�nnen sich Menschen, die auf sehr unterschiedlicher Stufe stehen,

in ihren Ansichten oft gar nicht verstehen.

Gott 9.0 deutet f�r die Kirche eine positive Zukunftsvision an,

in der sie sich in den n�chsten Jahrzehnten wiederfinden kann. �

Pfr. Juraj erl�utert die 1. Bewusstseinsstufe: Gott 1.0 � Existieren (Beige) ICH

Es geht um die Selbstbezogenheit, das reine �berleben,

Gott ist pr�sent: Ich bin eure Nahrung, euer Leben.�

Spirituell inspiriert marschieren wir dann los,

die Freude, gemeinsam zu gehen, ist gro�.

Der Wettergott meint�s mit uns gut,

nach W�llersdorf geht�s frohgemut.

Bei schw�ler Luft weiter bis Dreistetten nach kurzer Jause,

machen in der Kirche Maiersdorf eine geistige Pause:

Gott 2.0 � Sicherheit (Purpur) WIR

Alles lebt, �berleben durch Kooperation wird angestrebt.

Es gibt eine Welt voller Geister,

heilige Orte, Schamanen, heilende Meister. �

Bis Zweiersdorf ist�s nicht mehr weit,

dort halten wir versp�tet Mittagszeit.

Unsere Beine sind schon etwas schwach,

1 Stunde im Regen gehen, dann sind wir in Gr�nbach.

Nach dem Essen eine Andacht, f�r Pilger ein Muss,

mit meditativen Gedanken zu Tagesschluss:

Gott 3.0 � Macht (Rot) ICH

Der Mensch will aus seiner Enge hinaus, sich in Freiheit sehen,

ist oft bereit durch seine �berzeugung in den Tod zu gehen.

Die Machtg�tter sind auf Kriege und Siege erpicht,

den Glauben an nur einen Gott, gibt es nicht.�

 

Schon in der Fr�h werden Blasenpflaster aufgebracht,

von unserer Emma so mancher wieder fit gemacht.

Juraj kann heute nicht gehen, hat den Fachbegriff verlor�n,

Emma ruft: Schuld ist dein schmerzhafter Fersensporn.

Die 4. Bewusstseinsstufe wird angesprochen: Gott 4.0 � Wahrheit (Blau) WIR

Es entwickelt sich ein Gerechtigkeitssinn,

Gott ist das Gesetz, die Bibel weist darauf hin.

Gemeinschaft und Familie hat einen hohen Stellenwert,

verleiht dem Einzelnen Identit�t, sie wird begehrt. �

Voll Energie, frei von jeder Alltagslast,

geht�s am Morgen den Gr�nbachsattel hinauf ohne Hast.

Oben kommen wir an leicht erhitzt,

ja etliche sind auch sehr verschwitzt.

Marschieren dann aufgrund des Wetters am Stra�enasphalt,

machen unten in Puchberg f�r einen Imbiss Halt.

Danach zeigt der Weg einen kurvigen Verlauf,

steil und m�hsam zur Mamauwiese hinauf.

Ein Dauerregen ist unser st�ndiger Begleiter,

kommen aber trotzdem recht flott weiter.

Wir haben gegessen und uns entspannt,

m�ssen weit noch gehen durchs Land.

Pilgern bei Regen durch den Wald zur Putzen-Kapelle,

beten f�r unsere Verstorbenen an dieser Stelle.

Weiter im Wald bergab, dann die Stra�e entlang,

bis zum Kirchlein in der Vois am Waldesrand.

Hier sammeln wir uns f�r eine halbe Stunde,

zu einer besinnlichen, nachdenklichen Runde.

Gott 5.0 � Freiheit (Orange) ICH

Der Mensch ist selbstbestimmend, zukunftsorientiert,

risikofreudig, auf das Machbare konzentriert.

Gott ist ein toter Gott, ein verborgener, hat nichts mehr zu sagen,

ein starker R�ckgang der Glaubenden ist zu beklagen. �

Fast 2 Stunden m�ssen wir noch marschieren,

d�rfen dabei Ausdauer und Kraft nicht verlieren.

Im Gasthof Raxk�nig in Nasswald angelangt,

hat Geist und K�rper eine St�rkung verlangt.

In der Nasswald-Kirche wird noch meditiert,

�ber die 6. Bewusstseinsstufe diskutiert:

Gott 6.0 � Verbundenheit (Gr�n) WIR

Der Geist wendet sich nach innen, jeder kann sich einbringen,

es geht doch immer um ein gemeinsames Gelingen.

Jeder Mensch zeigt Verst�ndnis, ist eine Welt f�r sich,

die Suche nach dem einen Gott, ist W�rme f�r mich. �

Noch ein Abendessen, fallen ins Bett hinein,

die l�ngste Etappe ist geschafft, wir schlafen ein.

 

Der dritte Tag ist angebrochen,

erholt sind wir und unsere Knochen.

Das Fr�hst�ck gibt uns wieder Kraft,

Pfr. Juraj sorgt f�r den geistigen Saft:

Gott 7.0 � Zusammenschau (Gelb) ICH

Die Angst geht verloren, der Mensch muss weitergehen,

er ist sehr offen, kann alle Bewusstseinsphasen verstehen.

Verurteilt nicht, kann werten, erkennt alle Religionen an,

Gott und die Kirche ruht, aus der man sch�pfen kann. �

�ber die Preinleiten gehen wir fr�hlich und frei,

ins Preintal an einem gro�en Pferdestall vorbei.

Machen kurzen Stopp, um nicht zu verzagen,

eine kleine Brotpause f�r unseren Magen.

Schon oft fragt Maria: Hr. Pfarrer, was sagst du dazu?

Juraj antwortet diesmal: Deine Mundmuskeln bewegen sich immerzu!

Bald sind wir auf dem steilen Gscheidl-Pfad,

unsere Wallfahrertafel ist weg, oh wie schad�.

Wegen F�llens von B�umen wird sie verachtet,

vom Waldbesitzer in eine H�tte verfrachtet.

Die Tafel kann viel erz�hlen, darf nicht verschwinden,

wir nehmen sie mit, ein Platz im Pfarrhof wird sich finden.

Beim ehemaligen Standort bleiben wir stehen,

beten f�r unsere Verstorbenen, die wir im Geist vor uns sehen.

Haben recht keuchend die Anh�he passiert,

mittags in der freien Natur dann pausiert.

Ein weiter Weg ist noch zu gehen,

so mancher hat schon wunde Zehen.

Den Wald und die Forststra�e monoton hinunter,

das Rauschen der Stillen M�rz h�lt uns munter.

Der Schlot der alten Fabrik ist endlich in Sicht,

da wissen wir, weit nach Frein ist es jetzt nicht.

Der Freinhof ist unser letztes Quartier,

wir belohnen uns mit einem Glas Bier.

In der lieblich gestalteten Kirche in Frein,

ladet uns Pfr. Juraj zum Beten und Denken ein:

Gott 8.0 � Universalit�t (T�rkis) WIR

Der Mensch sieht alles in dieser Welt als Einheit,

denkt und sieht universal, �berblickt die Wirklichkeit.

Er m�chte die Welt beseelen, zeigt Bescheidenheit,

Gott erscheint in allem, Gott ist die Weisheit. �

Ein gemeinsames gen�ssliches Abendessen,

l�sst uns dann M�he und Plage vergessen.

 

Ein sch�nes Gef�hl in der Fr�h aufzusteh�n,

zu wissen, heute Mariazell entgegen zugeh�n.

In Frein in der Kirche gibt uns Juraj zu verstehen,

wie Experten m�glicherweise die 9. Bewusstseinsstufe sehen:

Gott 9.0 (Koralle)

Eine neue Stufe � weitgehend noch unbekannt,

sie ist sicher mit manch anderen Stufen verwandt.

Nicht das Haben ist wichtig, sondern das Leben,

wir verlassen das Materielle, werden uns dem Geistigen hingeben.

Heilig im Werden, solange wir leben,

heilig im Gewordensein, das wird es nicht geben. �

Still marschieren wir den Freiner Bach entlang,

ansteigend nach Sch�neben am Almenhang.

Bergab nach Mooshuben rufen wir juchee,

dort gibt�s ein Mittagessen, ein gutes Fischfilet.

Der Kreuzberg ist unsere letzte H�rde,

vor uns die Basilika in Pracht und W�rde.

Wir beten und danken vor dem Gnadenaltar,

f�r die sch�ne Wallfahrt im heurigen Jahr.

Feiern in der Michaelskapelle Eucharistie,

sehr stimmungsvoll in Wort und Melodie.

Wir danken f�r die interessante spirituelle Begleitung,

f�r die gute organisatorische Vorbereitung,

f�r die bew�hrte ambulante Behandlung,

f�r den Gep�ckstransport und die Betreuung.

Ein Danke der Fa. Opel-Ebner f�r ihre Gro�z�gigkeit,

sie stellt ja jedes Jahr Begleitfahrzeuge bereit.

 

Johannes Thallinger

 

 

Fotos

 

Fu�wallfahrt 2015

Sollenau - Mariazell

Tagesnotizen in Versen, 14. - 17. August

 

Freitag, 14. August

Heuer sind wir 29 Pilger am Start,

wir brechen auf zur 33. Fu�wallfahrt.

In der Sollenauer Kirche, fr�h um � 6 Uhr,

gibt uns Pfarrer Juraj den Segen f�r diese Tour.

Das Thema der Wallfahrt >Leben aus den Quellen< wird uns in Erinnerung gebracht,

schon bei der Besprechung am Vorabend haben wir dar�ber nachgedacht.

Es geht um die Bedeutung der Traditionen f�r das menschliche Leben,

die haben uns die Eltern, Vorfahren, die gro�en Denker, Reformer, Philosophen, Theologen und das gesamte Umfeld mitgegeben.

Zun�chst werden wir ja alle durch ein vorgegebenes Leben gepr�gt,

ehe jeder einzelne seinen eigenen unverwechselbaren Weg geht.

Nachdenklich stimmt hier der >Diognet-Brief< (um 150).

Diognet, ein Heide, der �ber die Verteidigung des Glaubens schreibt:

�Die Christen werden verdr�ngt, aber das Anderssein bleibt.� �

Das Thema inspiriert, ist sehr interessant,

und schon sind wir auf dem Weg Richtung Hohe Wand.

�ber Matzendorf, W�llersdorf in den Marchgraben geht�s zum ersten Stopp im Wald,

etwa drei Stunden sp�ter gibt�s hoch droben in der Wehrkirche Maiersdorf einen spirituellen Halt.

>Liber Gradium< (4. - 5. Jh.) >das Buch der Stufen<, von einem unbekannten Autor in Syrisch verfasst, mit der Erkenntnis,

man findet nur aus einer innigen Beziehung zu Jesus f�r das Christentum Verst�ndnis. �

Etwas sp�t kommt die ersehnte Mittagsstunde,

im Zweiersdorf im Gasthof Mohr f�r die schon hungrige Pilgerrunde.

Danach ist unser �Akku� wieder aufgeladen,

nach 1 � Stunden k�nnen wir in Gr�nbach baden.

Eine Dusche nach dieser Hitze ist ein Genuss,

vor dem Abendessen und zu Tagesschluss.

Doch vor dem Essen ladet uns Juraj noch ein,

gemeinsam zu meditieren und nachdenklich zu sein.

Die Anschauung von >Augustinus<, nur die Gnade Gottes kann den Menschen helfen, und die von >Pelagius<, der Mensch selbst kann frei entscheiden, kann sich um alles bem�hen, hat die Menschen um 410 n. Chr. sehr ber�hrt,

und zu gro�en gegens�tzlichen Auseinandersetzungen gef�hrt.

Zwei Lebenskonzepte, sie m�ssen nicht auseinandertriften,

wenn sowohl die eine als auch die andere Meinung gilt, k�nnen sie sogar Frieden stiften. �

Noch am Abend nach diesem anstrengenden Tag, haben Maria und Werner und um sie die ganze Runde,

eine gro�e Gaudee und viel gelacht bis zu sp�ter Stunde.

 

Samstag, 15. August

In der Fr�h liegt vor uns ein langer Tag,

ein weiter Weg mit recht viel Plag.

In der hl. Messe am Tag Maria Himmelfahrt, gedenken wir >Guerric von Igny< (1080-1154), ein Zisterzienser-M�nch, mit gro�er Hochachtung,

finden doch seine B�cher, seine Worte viel Beachtung.

Eine seiner vielen Predigten besch�ftigte sich mit der Entfaltung der Marienfr�mmigkeit,

nicht mit der heute etwas �schr�gen� Marien-Erscheinung, sondern mit der mittelalterlichen Liebe zu Maria und ihrer gro�en Verbundenheit. �

Gleich zu Beginn wird von uns Ausdauer verlangt,

sind dann stark erhitzt am Gr�nbachsattel angelangt.

Der Himmel immer wieder bew�lkt, doch auch die Sonne scheint,

wir marschieren bis Puchberg fr�hlich vereint.

Am Pilgerplatz sammeln wir Kraft,

essen etwas und trinken unseren Saft.

Weiter geht�s den langen R�merweg stetig bergauf,

bis zur Mamauwiese zum Gasthof hinauf.

Inzwischen prasselt ein Gewitterregen hernieder,

eine willkommene Abk�hlung f�r unsere Glieder.

Keuchend und schwitzend gehen wir ins Wirtshaus hinein,

das Mittagessen schmeckt jetzt besonders fein.

Wir marschieren bald wieder los, haben nicht viel Zeit,

weil bis zum Tagesziel ist�s noch recht weit.

Wandern durch den Wald zur Putzen-Kapelle immerfort,

gedenken unserer Verstorbenen mit einem Gebet vor Ort.

Weiter den Waldpfad bergab bis zur Stra�e, m�ssen noch 3 � km gehen,

ehe wir in Vois vor dem sch�nen Kirchlein stehen.

Wir gehen hinein wie jeder Jahr,

dann gibt�s Besinnliches f�r die Pilgerschar.

>Bruno Kart�user< (1030 � 1101), ein gebildeter Mann,

schreibt seinen Freund einen Brief, der uns heute viel sagen kann.

Die Welt sollst du verlassen k�nnen, gemeint ist, so manche Begehrlichkeiten ablegen, neue Werte und >geistige Lebensmittel< definieren, das ist gut,

versuche von einer ganz anderen Perspektive die Welt zu sehen, fasse den Mut.

Auch eine schwere Krankheit oder der Tod des Partners ist �hnlich zu sehen,

Du bist zwar auf dieser Welt, aber es �ndert sich gravierend das Leben. �

Zu Tagesschluss werden die letzten Kraftreserven mobilisiert,

bis zum Raxk�nig in Na�wald, dort sind wir einquartiert.

Jetzt werden wir in der evang. Kirche noch geistig gefordert,

aber dann wird das verdiente Abendessen geordert.

>Jan Hus< (1369 � 1415) ist ein anerkannter b�hmischer Reformator seiner Zeit,

er k�mpft gegen das weltliche Machtstreben der Kirche mit gro�er Beharrlichkeit.

Er ist von dem Gedanken beseelt, der Treue zu Gott gerecht zu werden,

und schreibt �ber den Gehorsam, dass Gott mehr zu gehorchen ist, als irgendeinem Menschen auf Erden.

Die kirchliche F�hrung h�tte so f�r Korruption und Missst�nde,

viel st�rker gebundene H�nde. �

Die l�ngste und h�rteste Etappe ist vollbracht,

m�de und geschafft sagen wir gute Nacht.

 

Sonntag, 16. August

Gut geschlafen und wieder voll fit,

aufs Fr�hst�ck haben wir dann Appetit.

In der Kirche noch eine kurze Morgenbetrachtung,

Gedanken von Juraj finden immer Beachtung.

>Teresa von �vila< (1515 � 1582) ist eine gro�e Reformerin und versucht in Gehorsam alles zu geben,

ihre intensive Verbundenheit zur Familie macht es ihr aber schwer, ihren Klostereintritt zu leben.

Im Buch der Klostergr�ndungen lobt sie den Gehorsam, dabei ist zu bedenken,

dass der Mensch durch ihn seine W�rde erf�hrt sich zu verschenken. �

So hat Juraj unseren Geist und die Seele angeregt,

aber jetzt wird von neuem unser K�rper bewegt.

Gerhard und Werner haben eine neue Route entdeckt,

vom Ausblick sch�n, aber etwas l�nger im Endeffekt.

Wir marschieren nach Hinterna�wald, lange Zeit m�hsam zum Kreuzsattel hinauf,

nach einer kurzen Pause nimmt der Weg �ber die kalte M�rz runter zur Jausenstation Leitner in Neuwald seinen Verlauf.

Nach einer l�ngeren kulinarischen Pause,

wandern wir nach Frein in unser �Zuhause�.

Im Freinhof gut angekommen,

werden von uns die Zimmer �bernommen.

In der sch�nen heimeligen Kirche in Frein,

gibt es f�r die Sonntagsmesse ein Stelldichein.

Die Eucharistiefeier nimmt auch Bezug auf den gro�artigen Denker

>S�ren Kierkegaard< (1813 � 1855),

der ein Leben lebte nach Jesu Art.

Er lebte arm verlassen, verachtet und in Erniedrigung,

will Nachfolger Jesu sein ohne Bewunderung. �

Dann gibt uns ein gutes Abendessen den Schlaf und die Kraft,

dass jeder auch den letzten Tag noch schafft.

 

Montag, 17. August

Heute erwarten wir einen Regentag,

da n�tzt kein Jammern und keine Klag.

Wir sind trotzdem voll Freude aufgewacht,

haben sofort an den heutigen Tag gedacht.

Ein paar Stunden nur mehr gehen,

dann werden wir die Basilika sehen.

Pfarrer Juraj gibt uns noch den morgendlichen Segen,

sein vorletzter Wallfahrtsimpuls soll uns anregen.

>Edith Stein< (1891 � 1942) spricht vom Gesamtzustand der Seele,

er kann nicht erarbeitet werden, er muss von der Gnade erfasst sein,

Du musst innerlich leer werden, die Seele sauber und rein.

Wir m�ssen lernen Sorgen, Pflichten und N�te Gott anzuvertrauen,

sich in Ruhe zur�ckzuziehen, Ihn oft anzurufen, auf Gottes Gnade zu bauen. �

Entlang des Freiner Bachs kommen wir flott voran,

stetig ansteigend bis Sch�neben dann.

Weiter geht�s bergab �ber das Forsthaus Freingraben,

bis wir den Wirt in Mooshuben erreicht haben.

Nach einem guten Mittagessen brechen wir auf,

zum >Luckerten Kreuz< auf den Kreuzberg hinauf.

Das Ziel ist erreicht, wir haben uns gegenseitig die Hand gegeben,

innerlich gest�rkt kehren wir zur�ck ins allt�gliche Leben.

Wir gehen vorher noch still in die Basilika zum Gnadenaltar,

danken f�r alles, bitten um Frieden und Gesundheit im n�chsten Jahr.

In der Michaelskapelle feiern wir zum Abschluss Eucharistie,

eine Danksagung f�r vier erlebnisreiche Tage in gro�er Harmonie.

In der Messe erinnern wir uns auch der Philosophin Simone Weil (1909 � 1943),

deren zentrales Thema die Liebe Gottes ist,

aber ihr gesamtes Denken, wird durch ihre Mystik bestimmt,

weil sie das Gef�hl, dass Gott sie in der Kirche will, vermisst. �

Sehr hilfreich waren die Erl�uterungen und inspirativen Gedanken,

wof�r wir uns bei Pfarrer Juraj recht herzlich bedanken.

Wir danken auch Annemarie und Gerhard f�r die Organisation,

Emma, Hans und Kurt f�r den Gep�cktransport und die mobile Ordination.

Ein Danke der Fa. Ebner, die uns immer Freude beschert,

ihre kostenlosen Begleitfahrzeuge waren f�r uns viel wert.

 

10 Jahre lang habe ich Wahlfahrtsnotizen in Versen verfasst,

ich glaube, jetzt ist die Zeit gekommen f�r eine kreative Rast.

 

Johannes Thallinger